Was Katzenhalter vor dem Urlaub oft vergessen – Checkliste
Vor dem Urlaub passiert es schnell: Koffer packen, Wohnung sichern, letzte Erledigungen – und plötzlich fehlen wichtige Dinge für die Katzenbetreuung im Urlaub.
Damit dir das nicht passiert, habe ich eine kurze, klare Checkliste zusammengestellt:
✔️ Schlüssel übergeben
Am besten inklusive Briefkasten- oder Hausschlüssel.
Selbstverständlich kannst du auch einen Notfallschlüssel bei Nachbarn oder Freunden hinterlegen, wenn du dich damit sicherer fühlst.
✔️ Futtervorrat
Bitte großzügig einplanen – inkl. Snacks, Spezialfutter oder Diätnahrung.
✔️ Medikamente & klare Anweisungen
Dosierung schriftlich, inkl. Notfallkontakt vom Tierarzt.
✔️ Katzenklo komplett gesäubert
Damit ich nicht mit einer Überraschung starte und die Katze stressfrei bleibt.
✔️ Notizzettel mit wichtigen Infos
– Was frisst sie? Gibt es Vorlieben?
– Wo versteckt sie sich gern?
– Gibt es Verhaltensbesonderheiten? Z.B. wenn ihre Besitzer nicht da sind.
– Darf sie auf den Balkon?
– Wo sind Staubsauger oder Putzmittel, falls was daneben geht?
✔️ Kontaktdaten
Telefonnummer + Kontakt im Notfall (Freundin, Nachbarin).
✔️ Wasserpflanzen / Optionale Infos
Falls du das möchtest, mache ich das gerne mit.
Eine gute Vorbereitung sorgt dafür, dass deine Katze entspannt bleibt – und du im Urlaub keinen einzigen Gedanken verschwenden musst.
Ein Tag als Katzensitterin
Ein Tag als Katzensitterin in Kassel ist jedes Mal ein kleines Abenteuer – ruhig, liebevoll und immer mit einer Portion Überraschung. Ich starte meist früh am Morgen, mit meinem Schlüsselbund in der Tasche und einer klaren Routine im Kopf. Jede Katze hat ihre eigenen Bedürfnisse: die Schüchternen, die erst einmal von Weitem beobachten, die Draufgänger, die sofort am Bein hochklettern, und die gemütlichen Senior*innen, die vor allem eines wollen: ein entspanntes „Guten Morgen“.

Beim ersten Besuch des Tages geht es ums Wichtigste: Futter, frisches Wasser, Medikamente (wenn nötig) und die kurze Prüfung, ob alles in der Wohnung in Ordnung ist. Viele Katzen begrüßen mich sofort – andere brauchen ein paar Minuten, bis sie aus ihrem Versteck kommen. Und genau das macht diesen Job so besonders: Man lernt, Geduld zu haben und jeder Katze ihren eigenen Raum zu geben.
Zwischen den Terminen fahre ich durch Kassel: Mal nach Kirchditmold, mal nach Wehlheiden, mal Richtung Vorderer Westen. Und jedes Zuhause erzählt eine andere Geschichte. Ich sende Fotos an die Halter*innen und berichte, wie die Katze drauf ist – frisst sie gut? Wirkt sie entspannt? Ist das Fell sauber? Das schafft Sicherheit, gerade wenn die Menschen im Urlaub sind oder viel arbeiten müssen.
Der Tag endet meist mit einem zufriedenen Gefühl. Katzen haben diese leise Art, Dankbarkeit zu zeigen – ein Kopfstoß, ein Schnurren, ein vorsichtiges Nasestupsen. Und wenn ich abends die letzte Tür hinter mir schließe, weiß ich, warum ich das mache: Es ist ein Beruf, der Herz braucht, Achtsamkeit und echte Liebe zu Tieren.

Wie man erkennt, ob eine Katze sich wohlfühlt
Katzen sind Meister darin, subtil zu kommunizieren. Wer wissen möchte, ob eine Katze sich wohlfühlt, muss auf kleine Signale achten – und davon gibt es viele. Hier sind die wichtigsten Punkte, die ich als Katzensitterin täglich beobachte:
1. Körperhaltung
Eine entspannte Katze liegt seitlich, eingerollt oder ausgestreckt. Die Schultern sind locker, der Atem ruhig. Ein leichter Schwinger im Schwanzende zeigt Interesse oder Zufriedenheit.
2. Augen und Ohren
Halb geschlossene Augen? Jackpot. Das heißt: Vertrauen. Dazu kommen weiche Ohren ohne Spannung – weder nach hinten gedreht noch hektisch zuckend.
3. Schnurren – nicht immer das, was viele denken
Schnurren kann Wohlempfinden bedeuten, aber auch Stressabbau. Wichtig ist der Kontext: Bei entspannten Bewegungen, ruhigem Atem und offenem Verhalten ist Schnurren ein eindeutiges Wohlfühlzeichen.
4. Fressverhalten
Katzen, die sich sicher fühlen, fressen normal. Lässt die Katze das Futter plötzlich stehen, ist das immer ein Warnsignal.
5. Nähe suchen
Kopfstoß, gegen das Bein reiben, auf den Schoß kommen – eine Katze zeigt Zuneigung, wenn sie sich wohl und sicher fühlt.
6. Putzen
Eine gepflegte Katze ist meist eine zufriedene Katze. Putzt sie sich sehr viel oder gar nicht, kann das Stress bedeuten.
Wer diese Signale kennt, versteht seine Katze besser – und kann schneller reagieren, falls etwas nicht stimmt.
Katzenpsychologie:
Warum Katzen tun, was sie tun
Katzen wirken manchmal mysteriös – aber sobald man beginnt, ihr Verhalten zu analysieren, ergibt vieles Sinn. Als Katzensitterin beschäftige ich mich täglich damit, Katzenverhalten zu verstehen. Hier ein paar spannende Einblicke:
Revierdenken
Katzen sind extrem ortsgebunden. Veränderungen im Haushalt – neue Möbel, Besucher, Geräusche – können Stress auslösen. Sie brauchen Routinen, um Sicherheit zu spüren.
Jagdtrieb
Auch die gemütlichste Wohnungskatze bleibt ein Jäger. Deshalb lieben sie Federangeln, Bälle oder einfach raschelndes Papier. Jagdspiele bauen Stress ab und fördern Selbstvertrauen.
Körpersprache
Der Schwanz spiegelt viel:
– Senkrecht gestreckt = Freude
– Zitternd = extreme Zuneigung
– Unter den Bauch geklemmt = Angst
– Heftig peitschend = Überforderung
Sozialverhalten
Katzen mögen Menschen. Manche zeigen es offen, andere schrittweise. Vertrauen braucht Zeit – und Geduld. Ein Rückzug ist kein Desinteresse, sondern eine Pause.
Territoriale Rituale
Kopfstoß, Beinreiben, Möbelmarkierung – alles Zeichen: „Das gehört zu mir.“
Eine Katze markiert also nicht dich, sondern ihr Vertrauen in dich.
Wer Katzen ein wenig durch diese Brille sieht, versteht sie plötzlich ganz neu.
Sind zwei Besuche am Tag sinnvoll?
Viele fragen mich, ob Katzensitting mit einem oder zwei Besuchen am Tag besser ist. Die ehrliche Antwort: Es hängt von der Katze ab – aber zwei Besuche sind in den meisten Fällen deutlich sinnvoller.
Warum?
1. Sicherheit
Katzen können sich schnell verletzen oder irgendwo einsperren.
Ein Check am Morgen und einer am Abend reduziert dieses Risiko enorm.
2. Frisches Futter & Wasser
Gerade im Sommer ist das Gold wert. Nassfutter verdirbt, Wasser wird schal, und manche Katzen trinken nur, wenn es wirklich frisch ist.
3. Soziale Nähe
Viele Katzen sind sehr menschenbezogen. Zwei Besuche sorgen dafür, dass sie sich weniger alleine fühlen.
4. Medikamentengabe
Wenn eine Katze Medikamente braucht, braucht sie Routine – und oft zwei feste Zeitpunkte.
5. Saubere Toiletten
Ein übervolles Katzenklo stresst jede Katze. Zwei Besuche halten die Hygiene konstant.
6. Stressreduktion
Regelmäßige Interaktion beruhigt Katzen. Sie merken: Jemand kommt verlässlich.
Natürlich gibt es Ausnahmen – aber in 90 % der Fälle profitieren Katzen von dieser Form der Betreuung enorm.

